Historie 1694 - 1969 https://sv-bad-wuennenberg.de/chronik/historie-1694-1969 2025-06-15T02:26:43+02:00 Joomla! - Open Source Content Management Historie 1694 - 1969 2014-06-27T12:39:45+02:00 2014-06-27T12:39:45+02:00 https://sv-bad-wuennenberg.de/chronik/historie-1694-1969/93-historie-1694-1969 Florian florian.schulte@web.de <div class="feed-description"><p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 14pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Chronik der Schützengesellschaft zu Wünnenberg 1694 - 1969<br /></span></strong></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 8pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Überarbeitet und erstellt im Januar 1994 durch Reinhard Rohm</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Der Schützenverein Wünnenberg, wurde nachweislich im Jahre <strong>1694</strong> neu gegründet, dieses geht aus den noch vorliegenden originalen Statuten von 1837 hervor.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Da sich der Schützenverein als Nachfolger der Bürgerwehren gebildet hat, geht man davon aus, dass unser Schützenverein tatsächlich viel länger besteht, es liegen jedoch keine Akten oder alte Schriftstücke mehr vor, man nimmt an, dass solche Unterlagen beim großen Brand im Jahre <strong>1677</strong> vernichtet wurden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Aus dem Jahre <strong>1582</strong> (Kalenderreform) stammt ein Hinweis über eine Gusseiserne Grabplatte mit der Inschrift: Fähnrich Scharfen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im Jahre <strong>1807</strong> wurden die „Westfälischen Schützengesellschaften" von den Franzosen verboten, im Jahre <strong>1837</strong>, nach den Befreiungskriegen, regte die Provinzial-Regierung dann eine Wiederbelebung des Schützenwesens an, und so wurden vom damaligen Bürgermeister Klemens Laufkötter im Jahre <strong>1837</strong> 36 neue Schützenstatuten entworfen, sie wurden dann von der Regierung genehmigt, diese liegen noch in originalem Text vor.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Vorgängerin der jetzigen Chronik vor <strong>1837</strong> ist leider nicht mehr aufzufinden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Aus der vorliegenden Chronik geht hervor, dass die Schützengesellschaft die Verpflichtung hatte, auf Fronleichnam und Antoni die Prozession mit Musik und in Uniform mit Gewehr und Degen zu begleiten, da nur Katholiken als Schützen aufgenommen wurden. Nach den neu entworfenen Statuten im Jahre <strong>1837</strong> konnte nun jeder unter elterlicher Gewalt stehende Sohn mit 17 Jahren Schütze werden, die Konfession spielte keine Rolle mehr.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Damals wurde das Schützenfest auf Johannietag gefeiert. Wer den besten Schuss auf die Scheibe tat, bekam einen neuen Hut vom Schützenverein. An diesen Tagen wurde auch gemeinschaftlich auf der Wiehle gefischt, ein Recht, was bei der Verpachtung des Gewässers vorbehalten wurde. Drei Tage war Tanz, gewöhnlich auf den Hausdeelen, da man keine Säle kannte.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Schützengesellschaft hatte vor <strong>1837</strong> viel Einkommen. Sie besaß Schützenland und Wiesen, 17 Morgen oben an der Aa, oberhalb der Bumbamsmühle gelegen. Beides wurde alle 4 Jahre neu verpachtet. In der Regel erfolgte die Verpachtung an die Fürstenberger-Glashütte, die später eine Pachtablösung durch Hergabe eines Kapitals vorgenommen hat. Zum weiteren Besitz der Schützengesellschaft gehörte ein Garten am Hoppenberg, das Fischereirecht auf der Wiehle und weitere ausstehende Kapitalien. Das Fischereirecht auf der Wiehle und die Schützenwiesen waren den Schützen vom Fürstbischhof von Paderborn geschenkt worden, dafür mussten sie damals die Prozessionen begleiten.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Oberst ab <strong>1837</strong> wurde Bürgermeister Clemens Laufkötter, der Chronist schreibt: nach <strong>1837</strong> wurde das Schützenfest großartig gefeiert, dazu wurde ein neuer Schützenhof mit Hecke in der „Denne" angelegt und ein Zelt gebaut. Das kostete sehr viel Geld.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1840</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde noch einmal das Schützenfest großartig gefeiert unter der Leitung des Oberst und Bürgermeisters Clemens Laufkötter. Da man aber im Laufe der letzten 4 Jahre erhebliche Schulden gemacht hatte, fiel das Schützenfest nun für mehrere Jahre aus. Das Schützenzelt in der Denne verschwand, die Schulden wurden von unbekannten Mitgliedern und Gönnern des Vereins bezahlt, einige Gläubiger verzichteten auf eine Bezahlung.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1844</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde nach der Wahl eines neuen Vorstandes, wobei Heinrich Schütte Oberst wurde, das Schützenfest in alter Weise gefeiert, und zwar auf den Deelen bzw. auf den Sälen der Gastwirtschaften.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Unter dem Obristen Heinrich Schütte brach der unglückselige Prozess wegen der Schützenwiesen mit dem -Glasfaktor- Vezin aus. Als die Wiesen öffentlich versteigert werden sollten, begann Vezin einen Prozess und behauptete, das Gelände in Erbpacht zu haben. <strong>1848</strong>, in den Revolutionstagen, zogen Wünnenberger Schützen zur Glashütte, um sie zu demolieren, (der Chronist war auch dabei).</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Der Glasfaktor gab jetzt ein Schreiben ab, dass er die neue Pacht bezahlen wolle. Die Schützen gaben sich damit zufrieden und zogen ohne Gewaltanwendung wieder ab. Später, im weiteren Prozess, gab Vezin an, dieses Schreiben im Zustand der Nötigung abgegeben zu haben, daher sei es ungültig. Die Wünnenberger Schützengesellschaft, ohne Rechtsbeistand, verlor den Prozess. Hinzu kam, dass man uneinig war. Diese Zwietracht, so schreibt der Chronist, war dann wohl auch der Hauptgrund für den ungerechten Prozessausgang. Vezin konnte <strong>1859</strong> bei der Generalkommission den Pachtzins ablösen, durch eine Summe von 1.050 Mark, und zwar in Rentenbriefen zu 4% Zinsen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1856</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde auf Veranlassung von Amtmann Brunnstein eine Generalversammlung einberufen, wobei Franz Hammerschmidt zum Oberst gewählt wurde. Das Schützenfest wurde nun 4 Jahre in seinem Saale gefeiert.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Von <strong>1860</strong> bis <strong>1897</strong> wurde das Schützenfest bei „Kreis" auf einem freien Platz gefeiert. Das Baugerippe des sogenannten Zeltes blieb während des Jahres stehen. Zum Fest wurden die Wände aus Birkengrün gebildet, und das Dach mit Brettern zugelegt. Der Boden wurde mit Sägemehl bestreut, als Tanzfläche diente gleichfalls eine Bretterlage.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Oberst war in dieser Zeit (<strong>1860</strong> bis <strong>1892</strong>) August Schaefer, der damals erfolgreiche und bekannte „Golmekemüller", er wurde <strong>1850</strong> zum Fähnrich gewählt. Er nahm mit dem Schützenrendanten Friedrich Hegers die Schützenrechnung in die Hand und schaffte <strong>1852</strong> für 210 Mark eine neue Fahne an.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im 3-Kaiserjahr, <strong>1888</strong>, nachdem am 15. Juni Kaiser Wilhelm der II. auf den Thron gekommen war, hielt Oberst August Schaefer an dem alten Schützenplatz, in der Nähe des Spankenhofes, folgende Ansprache.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="text-decoration: underline;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Originaltext</span></span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Meine lieben Schützenbrüder und Festgenossen!</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Laßt uns derer nochmal eingedenk sein, denen wir hier von dieser Stelle so lange Jahre das Lebehoch ausgebracht haben; unseres unvergessenen Helden des hochseeligen Königs und Kaisers</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Wilhelm, des Gründers des Deutschen Reiches und des Verteidigers unseres Vaterlandes. Und des hochseeligen Königs und Kaisers Friedrich den III., Thronfolger seines hochseeligen Vaters Wilhelm, des Siegers auf den Schlachtfeldern und des edlen Dulders auf dem Krankenbett. Er war die Krone aller Fürsten, und die ganze Welt hat über ihn getrauert und die Glocken von unseren Kirchtürmen haben die Trauer dem ganzen Reiche verkündet. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Jedoch freuen wir uns, dass dem edlen Dulder die Gnade zuteilwurde, als König und Kaiser zu regieren und als solcher zu sterben. Wir haben zwar nicht die Ehre gehabt, ihn hier als König und Kaiser hochleben zu lassen, jedoch haben wir im Jahre 1885 die Ehre gehabt, ihn hier als unseren Schützenkönig hochleben lassen zu können, welches uns große Freude machte. Als Anerkennung hat er hierfür der Schützengesellschaft eine silberne Medaille mit seinem Brustbild geschenkt und ein huldvolles Schreiben zugesandt, welches wir zu seinem Andenken bewahren und in hohen Ehren halten werden. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Ja, zwei große und siegreiche Kaiser wurden in einer knappen Zeit einer Familie und dem Deutschen Reiche entrissen, es war ein harter Schlag. Lasst uns ihrer nochmal eingedenk sein, indem wir unser Haupt entblößen und die Kapelle einen Trauerchoral spielt. (Hierzu wurde kommandiert: Präsentiert das Gewehr mit der Rechten und lasst es zum Zeichen der Trauer rüber sinken, entblößt euer Haupt. Der Trauerchoral wurde gespielt.) </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Das Andenken der hochseeligen Fürsten wird leben in den Herzen ihrer Untertanen bis zu ewigen Zeiten. (Jetzt wurde kommandiert: Bedeckt euer Haupt und präsentiert das Gewehr). </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In Vertrauen blicken wir jetzt auf unseren allergnädigsten König und Kaiser Wilhelm den II., Thronfolger seines hochseeligen Vaters Friedrich des III., welcher in voller Manneskraft dasteht. Wir hoffen, dass er die Liebe und Anhänglichkeit des ganzen deutschen Heeres und seiner Untertanen wie sein hochseliger Vater erwerben wird, dann werden wir nichts zu fürchten haben.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Dass er ein gerechter und selbstständiger Herrscher und seinen Untertanen ein gnädiger und milder Fürst sein wird, das walte Gott. Und wir geloben ihm unsere Treue. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Seine Majestät Wilhelm der II., König von Preussen und Kaiser von Deutschland, lebe hoch! hoch! hoch! </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Das ganze Königlich-Kaiserliche Haus, die Kaiserin, Witwen, Prinzen und Prinzessinnen, sie leben hoch! hoch! hoch! </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Damit war die Rede geschlossen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Nach 42jähriger Tätigkeit als Offizier (32 Jahre Oberst) im Schützenverein trat <strong>1892</strong> der Oberst August Schaefer ab. Sein Nachfolger wurde der Stadtvorsteher (Bürgermeister) Johann Ebbers.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im Jahre <strong>1896</strong>, bei der allgemeinen Verkoppelung, bekam die Schützengesellschaft von der Stadtvertretung den oberen Teil des heutigen Schützenplatzes, das Fischereirecht auf der Wiehle wurde dafür abgegeben.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im Jahre <strong>1897</strong> wurde dann mit dem Bau unserer heutigen Schützenhalle erstmals in massiver Bauweise begonnen, der Chronist schreibt: Die Halle war nicht groß. Die Tanzfläche bestand aus zwei „Tanzkreisen" mit Holzfußboden. Sie war so klein, dass jeweils nur die Hälfte der Festbesucher tanzen konnte. Die übrige Halle war mit Sägemehl ausgestreut.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Urkunde der Grundsteinlegung aus der hervorgeht, dass bereits im Jahre <strong>1894</strong> das 200jährige Bestehen gefeiert wurde, ist im Januar 1994 in der Gaststätte Laufkötter aufgefunden worden, es ist eine Kopie der originalen Urkunde. Diese Kopie ist beim Umbau im Jahre 1974 angefertigt worden, das Original ist mit einer weiteren Urkunde im Jahre 1974 im Grundstein erneut niedergelegt worden, mit den Unterschriften des damals amtierenden Vorstandes unter Oberst Hermann Hillebrand.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit der Satzungsänderung vom 1. April <strong>1906</strong> wurde die Schützengesellschaft am 22. September <strong>1906</strong> in das Vereinsregister eingetragen und nannte sich nunmehr „Schützengesellschaft Wünnenberg e.V.".</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung <strong>1909</strong> wurde Lorenz Strauß neuer Oberst. Nach 25jähriger Vorstandstätigkeit, 17 Jahre davon Oberst, stellte sich Johann Ebbers nicht wieder zur Wahl.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im 1. Weltkrieg hatte die Stadt 56 Gefallene zu beklagen, davon sehr viele Schützen. Während dieser Jahre unterblieben die Feste, in der Halle lagerte Getreide (<strong>1915</strong>-<strong>1918</strong>).</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1919</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde wieder das Schützenfest gefeiert, König wurde Heinrich Hammerschmidt. In der Generalversammlung am 6. Juli 1919 wurde Wilhelm Böhner zum neuen Oberst gewählt. Lorenz Strauß stellte sich nachl9jähriger Vorstandstätigkeit, 9 Jahre davon Oberst, nicht wieder zur Wahl. Im Inflationsjahr <strong>1923</strong> fiel das Fest aus.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1926</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde Heinrich Hammerschmidt Oberst. Wilhelm Böhner stellte sich nach 38jähriger Vorstandsarbeit, 7 Jahre davon Oberst, nicht mehr zur Wahl.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Am 1. März <strong>1927</strong> wurde dann die Vergrößerung der Schützenhalle einstimmig beschlossen, weil die vor 30 Jahren gebaute Halle nicht mehr den Anforderungen entsprach.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit der nationalsozialistischen Herrschaft begann für die Schützengesellschaft ein neuer, kurzer Abschnitt. Im Sinne der neuen Bestrebungen unterstellte man die Schützenvereine dem neugegründeten Deutschen Schützenverband. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit Schreiben vom 2. März <strong>1938</strong> wurde unter Androhung von Strafe eine Satzungsänderung gefordert, die neue Satzung war eine Einheitssatzung des NS-Reichsbundes, man ließ sich aber Zeit und wollte sich nicht so recht eine neue Satzung verordnen lassen, nach jeder Aufforderung wurde um eine Verlängerung der Frist gebeten. Der Druck von der Behörde wurde aber immer stärker, so wurden vom Reichssportminister, der für den Deutschen Schützenbund zuständig war, 6 Schießübungen angeordnet, diesem konnte man sich nun nicht mehr widersetzen, auch musste nun eine Strafe von 50 RM bezahlt werden. Nachdem nun die 6 Schießübungen stattgefunden hatten, wurde am 15. Januar <strong>1939</strong> die neue Einheitssatzung in der Generalversammlung beschlossen, diese wurde dann am 10. Mai <strong>1939</strong> von dem Gauführer M. Lorenz aus Dortmund genehmigt und beim Amtsgericht eingetragen. Der Verein nannte sich nun „Schützenverein Wünnenberg e.V.", nach dieser Satzung galt nun das Führerprinzip mit der Sinngebung „Wehrertüchtigung". Das Führerprinzip besagte, dass der „Vereinsführer" schriftlich gewählt werden musste, die restlichen Vorstandsmitglieder wurden dann vom „Vereinsführer" bestimmt, laut neuer Satzung gab es die Bezeichnung „Oberst" nicht mehr, jede Veränderung im Verein musste von dem „Reichssportminister" genehmigt werden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Wünnenberger ließen sich aber durch die neuen Ideale nicht stören. <strong>1938</strong> wurde die Schützenhalle wieder ein Getreidevorratslager. Das letzte Schützenfest vor dem Kriegsausbruch <strong>1939</strong> musste deshalb in einem Laken-Zelt gefeiert werden, König wurde der Bäcker Wilhelm Wellmann.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges kam die Vereinstätigkeit wiederum völlig zum Erliegen. Auf den Schlachtfeldern des weltweiten Krieges opferten auch viele Schützen ihr Leben fürs Vaterland. Nach Kriegsende diente die Halle als Notunterkunft für Evakuierte und Vertriebene. Von dem Verbot für alle Schützengesellschaften durch die britische Militärregierung <strong>1945</strong> war auch unsere Schützengesellschaft betroffen. Das Bankvermögen wurde gesperrt und verfiel <strong>1948</strong> bei der Währungsreform restlos.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Als durch die Bemühungen der beiden Kirchen eine Lockerung des Verbotes erreicht wurde, wollte man von Seiten der Kirche eine Bruderschaft anstreben, da man dieses aber nicht wollte, hatte der damalige Oberst Heinrich Hammerschmidt vorsorglich am 12. März <strong>1948</strong> eine Generalversammlung einberufen, wobei nun eine neue Satzung beschlossen wurde. Nach der neuen Satzung nannte man sich „Heimatschutzverein" und beantragte die Eintragung ins Vereinsregister. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigte sich dann, als die Kreisverwaltung am 11. Mai <strong>1950</strong> die Auflösung von Amtswegen der Schützenvereine verfolgte, die Löschung aus dem Vereinsregister wurde dann auch am 27. Juli 1950 ausgeführt. Da man im Gegenzug die neue Satzung zur Eintragung beantragt hatte, wurde diese nach Prüfung durch die zuständigen Behörden genehmigt und am 21. Oktober 1950 eingetragen. In der neuen Satzung wurden die Offiziersdienstgrade nicht benannt, sondern man wählte einen 1. Vorsitzenden, den Stellvertreter, den Schriftführer, den Kassierer, den Leiter des Volksfestes, den Stellvertreter, den 1. Ordner, den Stellvertreter, den 2. Ordner sowie dessen Stellvertreter.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Bei einer Fußball-Pokalfeier <strong>1947</strong> (noch vor der Währungsreform) gab es ein Heimatfest mit einem „Enten-könig", König wurde Johann Bürger, er war aber nicht bereit, bei dem ersten Schützenfest als König zu regieren.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Das 1. Schützenfest nach dem Krieg fand am 26. und 27. September <strong>1948</strong> statt. Da die Schützenhalle noch mit 12 Flüchtlingsfamilien belegt war, wurde nur die Mitte der Halle mit Tischen und Bänken hergerichtet, getanzt wurde in einem Zelt, welches unterhalb der Halle aufgestellt war. Dieses Zelt hatte sich der Schützenverein aus Essen geliehen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Da Besitz und Gebrauch von Schusswaffen verboten war, wurde der Vogel, der auf einer groben Gewindestange befestigt war, solange mit einer Keule beworfen, bis er sich aus der Gewindestange herausdrehte und herunterfiel. König wurde Anton Wecker (Keulenkönig). Am 2. Schützenfesttag errang dann Meinolf Rustemeier die Königswürde.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1949</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde mit einer Armbrust geschossen. Das Schützenfest wurde am 17. und 18. Juli gefeiert. König wurde Johannes Hammerschmidt, der jedoch im Juni 1950 erkrankte und im Januar 1951 verstarb.Somit wurde kurz vor dem Schützenfest 1950 ein neuer König ermittelt, erstmals wieder mit einer Feuerwaffe geschossen, die Königswürde errang Heinrich Schmidt, am zweiten Schützenfesttag dann Georg Bernard.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung am 15. Juli <strong>1951</strong> wurde Josef Schäfer zum neuen Oberst gewählt. Nach 37jähriger Vorstandsarbeit, 25 Jahre davon Oberst, stellte sich Heinrich Hammerschmidt nicht mehr zur Wahl. Heinrich Hammerschmidt wurde zum Ehrenoberst ernannt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung am 13. August <strong>1954</strong> wurde im Beisein des Notares Bremer aus Büren, abermals eine Satzungsänderung beschlossen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Danach nannte sich der Verein nun wieder „Schützenverein Wünnenberg e.V.", der Name Heimatschutzverein wurde gestrichen, auch wurden nun wieder alle Offiziersdienstgrade benannt, somit waren nun alle Verbote und Verordnungen, bedingt durch die Kriegswirren, überstanden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Da die Schützenhalle wiederum zu klein geworden war, wurde sie <strong>1955</strong> ein beachtliches Stück in die Wiese hinein verlängert. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Für die große Kreditaufnahme mussten sich die Vorstandsmitglieder selbstschuldnerisch verbürgen, während viele Schützen Hand- und Spanndienste leisteten. Das zeugt von einem großen Verantwortungsbewusstsein.<br />Von den Flüchtlingen, die bedingt durch den Krieg nach Wünnenberg kamen, sind viele Mitglieder in unserem Schützenverein geworden. Sie zeigten damit, dass sie hier in Wünnenberg eine neue Heimat gefunden haben.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Am 6. April <strong>1960</strong> starb der langjährige Oberst und Ehrenoberst Heinrich Hammerschmidt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1962</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> erhielt die Halle einen neuen Schank- und Küchenraum. Dadurch wurde die Halle wiederum um 1/3 größer, und das Aussehen zur Schützenstraße wurde dadurch erheblich verbessert, diese Bauarbeiten wurden mit viel Handarbeit bei dem Bodenaushub von dem damals amtierenden Vorstand geleistet.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1966</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurden durch einen großzügigen Ausbau des Kellergeschosses die notwendigen Toilettenräume erstellt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung am 24.7.<strong>1966</strong> stellte sich Oberst Josef Schäfer aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl. Sein Nachfolger wurde Hermann Hillebrand. Josef Schäfer wurde nach 19 Jahren Vorstandsarbeit, 17 Jahre davon Oberst, einstimmig zum Ehrenoberst ernannt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Für das 275jährige Bestehen im Jahre <strong>1969</strong> wurden nun alle Vorbereitungen getroffen und die Halle zum Jubelfest herausgeputzt.</span></p> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div></div> <div class="feed-description"><p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 14pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Chronik der Schützengesellschaft zu Wünnenberg 1694 - 1969<br /></span></strong></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 8pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Überarbeitet und erstellt im Januar 1994 durch Reinhard Rohm</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Der Schützenverein Wünnenberg, wurde nachweislich im Jahre <strong>1694</strong> neu gegründet, dieses geht aus den noch vorliegenden originalen Statuten von 1837 hervor.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Da sich der Schützenverein als Nachfolger der Bürgerwehren gebildet hat, geht man davon aus, dass unser Schützenverein tatsächlich viel länger besteht, es liegen jedoch keine Akten oder alte Schriftstücke mehr vor, man nimmt an, dass solche Unterlagen beim großen Brand im Jahre <strong>1677</strong> vernichtet wurden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Aus dem Jahre <strong>1582</strong> (Kalenderreform) stammt ein Hinweis über eine Gusseiserne Grabplatte mit der Inschrift: Fähnrich Scharfen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im Jahre <strong>1807</strong> wurden die „Westfälischen Schützengesellschaften" von den Franzosen verboten, im Jahre <strong>1837</strong>, nach den Befreiungskriegen, regte die Provinzial-Regierung dann eine Wiederbelebung des Schützenwesens an, und so wurden vom damaligen Bürgermeister Klemens Laufkötter im Jahre <strong>1837</strong> 36 neue Schützenstatuten entworfen, sie wurden dann von der Regierung genehmigt, diese liegen noch in originalem Text vor.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Vorgängerin der jetzigen Chronik vor <strong>1837</strong> ist leider nicht mehr aufzufinden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Aus der vorliegenden Chronik geht hervor, dass die Schützengesellschaft die Verpflichtung hatte, auf Fronleichnam und Antoni die Prozession mit Musik und in Uniform mit Gewehr und Degen zu begleiten, da nur Katholiken als Schützen aufgenommen wurden. Nach den neu entworfenen Statuten im Jahre <strong>1837</strong> konnte nun jeder unter elterlicher Gewalt stehende Sohn mit 17 Jahren Schütze werden, die Konfession spielte keine Rolle mehr.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Damals wurde das Schützenfest auf Johannietag gefeiert. Wer den besten Schuss auf die Scheibe tat, bekam einen neuen Hut vom Schützenverein. An diesen Tagen wurde auch gemeinschaftlich auf der Wiehle gefischt, ein Recht, was bei der Verpachtung des Gewässers vorbehalten wurde. Drei Tage war Tanz, gewöhnlich auf den Hausdeelen, da man keine Säle kannte.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Schützengesellschaft hatte vor <strong>1837</strong> viel Einkommen. Sie besaß Schützenland und Wiesen, 17 Morgen oben an der Aa, oberhalb der Bumbamsmühle gelegen. Beides wurde alle 4 Jahre neu verpachtet. In der Regel erfolgte die Verpachtung an die Fürstenberger-Glashütte, die später eine Pachtablösung durch Hergabe eines Kapitals vorgenommen hat. Zum weiteren Besitz der Schützengesellschaft gehörte ein Garten am Hoppenberg, das Fischereirecht auf der Wiehle und weitere ausstehende Kapitalien. Das Fischereirecht auf der Wiehle und die Schützenwiesen waren den Schützen vom Fürstbischhof von Paderborn geschenkt worden, dafür mussten sie damals die Prozessionen begleiten.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Oberst ab <strong>1837</strong> wurde Bürgermeister Clemens Laufkötter, der Chronist schreibt: nach <strong>1837</strong> wurde das Schützenfest großartig gefeiert, dazu wurde ein neuer Schützenhof mit Hecke in der „Denne" angelegt und ein Zelt gebaut. Das kostete sehr viel Geld.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1840</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde noch einmal das Schützenfest großartig gefeiert unter der Leitung des Oberst und Bürgermeisters Clemens Laufkötter. Da man aber im Laufe der letzten 4 Jahre erhebliche Schulden gemacht hatte, fiel das Schützenfest nun für mehrere Jahre aus. Das Schützenzelt in der Denne verschwand, die Schulden wurden von unbekannten Mitgliedern und Gönnern des Vereins bezahlt, einige Gläubiger verzichteten auf eine Bezahlung.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1844</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde nach der Wahl eines neuen Vorstandes, wobei Heinrich Schütte Oberst wurde, das Schützenfest in alter Weise gefeiert, und zwar auf den Deelen bzw. auf den Sälen der Gastwirtschaften.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Unter dem Obristen Heinrich Schütte brach der unglückselige Prozess wegen der Schützenwiesen mit dem -Glasfaktor- Vezin aus. Als die Wiesen öffentlich versteigert werden sollten, begann Vezin einen Prozess und behauptete, das Gelände in Erbpacht zu haben. <strong>1848</strong>, in den Revolutionstagen, zogen Wünnenberger Schützen zur Glashütte, um sie zu demolieren, (der Chronist war auch dabei).</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Der Glasfaktor gab jetzt ein Schreiben ab, dass er die neue Pacht bezahlen wolle. Die Schützen gaben sich damit zufrieden und zogen ohne Gewaltanwendung wieder ab. Später, im weiteren Prozess, gab Vezin an, dieses Schreiben im Zustand der Nötigung abgegeben zu haben, daher sei es ungültig. Die Wünnenberger Schützengesellschaft, ohne Rechtsbeistand, verlor den Prozess. Hinzu kam, dass man uneinig war. Diese Zwietracht, so schreibt der Chronist, war dann wohl auch der Hauptgrund für den ungerechten Prozessausgang. Vezin konnte <strong>1859</strong> bei der Generalkommission den Pachtzins ablösen, durch eine Summe von 1.050 Mark, und zwar in Rentenbriefen zu 4% Zinsen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1856</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde auf Veranlassung von Amtmann Brunnstein eine Generalversammlung einberufen, wobei Franz Hammerschmidt zum Oberst gewählt wurde. Das Schützenfest wurde nun 4 Jahre in seinem Saale gefeiert.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Von <strong>1860</strong> bis <strong>1897</strong> wurde das Schützenfest bei „Kreis" auf einem freien Platz gefeiert. Das Baugerippe des sogenannten Zeltes blieb während des Jahres stehen. Zum Fest wurden die Wände aus Birkengrün gebildet, und das Dach mit Brettern zugelegt. Der Boden wurde mit Sägemehl bestreut, als Tanzfläche diente gleichfalls eine Bretterlage.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Oberst war in dieser Zeit (<strong>1860</strong> bis <strong>1892</strong>) August Schaefer, der damals erfolgreiche und bekannte „Golmekemüller", er wurde <strong>1850</strong> zum Fähnrich gewählt. Er nahm mit dem Schützenrendanten Friedrich Hegers die Schützenrechnung in die Hand und schaffte <strong>1852</strong> für 210 Mark eine neue Fahne an.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im 3-Kaiserjahr, <strong>1888</strong>, nachdem am 15. Juni Kaiser Wilhelm der II. auf den Thron gekommen war, hielt Oberst August Schaefer an dem alten Schützenplatz, in der Nähe des Spankenhofes, folgende Ansprache.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="text-decoration: underline;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Originaltext</span></span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Meine lieben Schützenbrüder und Festgenossen!</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Laßt uns derer nochmal eingedenk sein, denen wir hier von dieser Stelle so lange Jahre das Lebehoch ausgebracht haben; unseres unvergessenen Helden des hochseeligen Königs und Kaisers</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Wilhelm, des Gründers des Deutschen Reiches und des Verteidigers unseres Vaterlandes. Und des hochseeligen Königs und Kaisers Friedrich den III., Thronfolger seines hochseeligen Vaters Wilhelm, des Siegers auf den Schlachtfeldern und des edlen Dulders auf dem Krankenbett. Er war die Krone aller Fürsten, und die ganze Welt hat über ihn getrauert und die Glocken von unseren Kirchtürmen haben die Trauer dem ganzen Reiche verkündet. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Jedoch freuen wir uns, dass dem edlen Dulder die Gnade zuteilwurde, als König und Kaiser zu regieren und als solcher zu sterben. Wir haben zwar nicht die Ehre gehabt, ihn hier als König und Kaiser hochleben zu lassen, jedoch haben wir im Jahre 1885 die Ehre gehabt, ihn hier als unseren Schützenkönig hochleben lassen zu können, welches uns große Freude machte. Als Anerkennung hat er hierfür der Schützengesellschaft eine silberne Medaille mit seinem Brustbild geschenkt und ein huldvolles Schreiben zugesandt, welches wir zu seinem Andenken bewahren und in hohen Ehren halten werden. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Ja, zwei große und siegreiche Kaiser wurden in einer knappen Zeit einer Familie und dem Deutschen Reiche entrissen, es war ein harter Schlag. Lasst uns ihrer nochmal eingedenk sein, indem wir unser Haupt entblößen und die Kapelle einen Trauerchoral spielt. (Hierzu wurde kommandiert: Präsentiert das Gewehr mit der Rechten und lasst es zum Zeichen der Trauer rüber sinken, entblößt euer Haupt. Der Trauerchoral wurde gespielt.) </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Das Andenken der hochseeligen Fürsten wird leben in den Herzen ihrer Untertanen bis zu ewigen Zeiten. (Jetzt wurde kommandiert: Bedeckt euer Haupt und präsentiert das Gewehr). </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In Vertrauen blicken wir jetzt auf unseren allergnädigsten König und Kaiser Wilhelm den II., Thronfolger seines hochseeligen Vaters Friedrich des III., welcher in voller Manneskraft dasteht. Wir hoffen, dass er die Liebe und Anhänglichkeit des ganzen deutschen Heeres und seiner Untertanen wie sein hochseliger Vater erwerben wird, dann werden wir nichts zu fürchten haben.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Dass er ein gerechter und selbstständiger Herrscher und seinen Untertanen ein gnädiger und milder Fürst sein wird, das walte Gott. Und wir geloben ihm unsere Treue. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Seine Majestät Wilhelm der II., König von Preussen und Kaiser von Deutschland, lebe hoch! hoch! hoch! </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Das ganze Königlich-Kaiserliche Haus, die Kaiserin, Witwen, Prinzen und Prinzessinnen, sie leben hoch! hoch! hoch! </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Damit war die Rede geschlossen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Nach 42jähriger Tätigkeit als Offizier (32 Jahre Oberst) im Schützenverein trat <strong>1892</strong> der Oberst August Schaefer ab. Sein Nachfolger wurde der Stadtvorsteher (Bürgermeister) Johann Ebbers.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im Jahre <strong>1896</strong>, bei der allgemeinen Verkoppelung, bekam die Schützengesellschaft von der Stadtvertretung den oberen Teil des heutigen Schützenplatzes, das Fischereirecht auf der Wiehle wurde dafür abgegeben.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im Jahre <strong>1897</strong> wurde dann mit dem Bau unserer heutigen Schützenhalle erstmals in massiver Bauweise begonnen, der Chronist schreibt: Die Halle war nicht groß. Die Tanzfläche bestand aus zwei „Tanzkreisen" mit Holzfußboden. Sie war so klein, dass jeweils nur die Hälfte der Festbesucher tanzen konnte. Die übrige Halle war mit Sägemehl ausgestreut.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Urkunde der Grundsteinlegung aus der hervorgeht, dass bereits im Jahre <strong>1894</strong> das 200jährige Bestehen gefeiert wurde, ist im Januar 1994 in der Gaststätte Laufkötter aufgefunden worden, es ist eine Kopie der originalen Urkunde. Diese Kopie ist beim Umbau im Jahre 1974 angefertigt worden, das Original ist mit einer weiteren Urkunde im Jahre 1974 im Grundstein erneut niedergelegt worden, mit den Unterschriften des damals amtierenden Vorstandes unter Oberst Hermann Hillebrand.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit der Satzungsänderung vom 1. April <strong>1906</strong> wurde die Schützengesellschaft am 22. September <strong>1906</strong> in das Vereinsregister eingetragen und nannte sich nunmehr „Schützengesellschaft Wünnenberg e.V.".</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung <strong>1909</strong> wurde Lorenz Strauß neuer Oberst. Nach 25jähriger Vorstandstätigkeit, 17 Jahre davon Oberst, stellte sich Johann Ebbers nicht wieder zur Wahl.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Im 1. Weltkrieg hatte die Stadt 56 Gefallene zu beklagen, davon sehr viele Schützen. Während dieser Jahre unterblieben die Feste, in der Halle lagerte Getreide (<strong>1915</strong>-<strong>1918</strong>).</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1919</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde wieder das Schützenfest gefeiert, König wurde Heinrich Hammerschmidt. In der Generalversammlung am 6. Juli 1919 wurde Wilhelm Böhner zum neuen Oberst gewählt. Lorenz Strauß stellte sich nachl9jähriger Vorstandstätigkeit, 9 Jahre davon Oberst, nicht wieder zur Wahl. Im Inflationsjahr <strong>1923</strong> fiel das Fest aus.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1926</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde Heinrich Hammerschmidt Oberst. Wilhelm Böhner stellte sich nach 38jähriger Vorstandsarbeit, 7 Jahre davon Oberst, nicht mehr zur Wahl.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Am 1. März <strong>1927</strong> wurde dann die Vergrößerung der Schützenhalle einstimmig beschlossen, weil die vor 30 Jahren gebaute Halle nicht mehr den Anforderungen entsprach.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit der nationalsozialistischen Herrschaft begann für die Schützengesellschaft ein neuer, kurzer Abschnitt. Im Sinne der neuen Bestrebungen unterstellte man die Schützenvereine dem neugegründeten Deutschen Schützenverband. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit Schreiben vom 2. März <strong>1938</strong> wurde unter Androhung von Strafe eine Satzungsänderung gefordert, die neue Satzung war eine Einheitssatzung des NS-Reichsbundes, man ließ sich aber Zeit und wollte sich nicht so recht eine neue Satzung verordnen lassen, nach jeder Aufforderung wurde um eine Verlängerung der Frist gebeten. Der Druck von der Behörde wurde aber immer stärker, so wurden vom Reichssportminister, der für den Deutschen Schützenbund zuständig war, 6 Schießübungen angeordnet, diesem konnte man sich nun nicht mehr widersetzen, auch musste nun eine Strafe von 50 RM bezahlt werden. Nachdem nun die 6 Schießübungen stattgefunden hatten, wurde am 15. Januar <strong>1939</strong> die neue Einheitssatzung in der Generalversammlung beschlossen, diese wurde dann am 10. Mai <strong>1939</strong> von dem Gauführer M. Lorenz aus Dortmund genehmigt und beim Amtsgericht eingetragen. Der Verein nannte sich nun „Schützenverein Wünnenberg e.V.", nach dieser Satzung galt nun das Führerprinzip mit der Sinngebung „Wehrertüchtigung". Das Führerprinzip besagte, dass der „Vereinsführer" schriftlich gewählt werden musste, die restlichen Vorstandsmitglieder wurden dann vom „Vereinsführer" bestimmt, laut neuer Satzung gab es die Bezeichnung „Oberst" nicht mehr, jede Veränderung im Verein musste von dem „Reichssportminister" genehmigt werden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Die Wünnenberger ließen sich aber durch die neuen Ideale nicht stören. <strong>1938</strong> wurde die Schützenhalle wieder ein Getreidevorratslager. Das letzte Schützenfest vor dem Kriegsausbruch <strong>1939</strong> musste deshalb in einem Laken-Zelt gefeiert werden, König wurde der Bäcker Wilhelm Wellmann.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges kam die Vereinstätigkeit wiederum völlig zum Erliegen. Auf den Schlachtfeldern des weltweiten Krieges opferten auch viele Schützen ihr Leben fürs Vaterland. Nach Kriegsende diente die Halle als Notunterkunft für Evakuierte und Vertriebene. Von dem Verbot für alle Schützengesellschaften durch die britische Militärregierung <strong>1945</strong> war auch unsere Schützengesellschaft betroffen. Das Bankvermögen wurde gesperrt und verfiel <strong>1948</strong> bei der Währungsreform restlos.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Als durch die Bemühungen der beiden Kirchen eine Lockerung des Verbotes erreicht wurde, wollte man von Seiten der Kirche eine Bruderschaft anstreben, da man dieses aber nicht wollte, hatte der damalige Oberst Heinrich Hammerschmidt vorsorglich am 12. März <strong>1948</strong> eine Generalversammlung einberufen, wobei nun eine neue Satzung beschlossen wurde. Nach der neuen Satzung nannte man sich „Heimatschutzverein" und beantragte die Eintragung ins Vereinsregister. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigte sich dann, als die Kreisverwaltung am 11. Mai <strong>1950</strong> die Auflösung von Amtswegen der Schützenvereine verfolgte, die Löschung aus dem Vereinsregister wurde dann auch am 27. Juli 1950 ausgeführt. Da man im Gegenzug die neue Satzung zur Eintragung beantragt hatte, wurde diese nach Prüfung durch die zuständigen Behörden genehmigt und am 21. Oktober 1950 eingetragen. In der neuen Satzung wurden die Offiziersdienstgrade nicht benannt, sondern man wählte einen 1. Vorsitzenden, den Stellvertreter, den Schriftführer, den Kassierer, den Leiter des Volksfestes, den Stellvertreter, den 1. Ordner, den Stellvertreter, den 2. Ordner sowie dessen Stellvertreter.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Bei einer Fußball-Pokalfeier <strong>1947</strong> (noch vor der Währungsreform) gab es ein Heimatfest mit einem „Enten-könig", König wurde Johann Bürger, er war aber nicht bereit, bei dem ersten Schützenfest als König zu regieren.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Das 1. Schützenfest nach dem Krieg fand am 26. und 27. September <strong>1948</strong> statt. Da die Schützenhalle noch mit 12 Flüchtlingsfamilien belegt war, wurde nur die Mitte der Halle mit Tischen und Bänken hergerichtet, getanzt wurde in einem Zelt, welches unterhalb der Halle aufgestellt war. Dieses Zelt hatte sich der Schützenverein aus Essen geliehen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Da Besitz und Gebrauch von Schusswaffen verboten war, wurde der Vogel, der auf einer groben Gewindestange befestigt war, solange mit einer Keule beworfen, bis er sich aus der Gewindestange herausdrehte und herunterfiel. König wurde Anton Wecker (Keulenkönig). Am 2. Schützenfesttag errang dann Meinolf Rustemeier die Königswürde.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1949</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurde mit einer Armbrust geschossen. Das Schützenfest wurde am 17. und 18. Juli gefeiert. König wurde Johannes Hammerschmidt, der jedoch im Juni 1950 erkrankte und im Januar 1951 verstarb.Somit wurde kurz vor dem Schützenfest 1950 ein neuer König ermittelt, erstmals wieder mit einer Feuerwaffe geschossen, die Königswürde errang Heinrich Schmidt, am zweiten Schützenfesttag dann Georg Bernard.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung am 15. Juli <strong>1951</strong> wurde Josef Schäfer zum neuen Oberst gewählt. Nach 37jähriger Vorstandsarbeit, 25 Jahre davon Oberst, stellte sich Heinrich Hammerschmidt nicht mehr zur Wahl. Heinrich Hammerschmidt wurde zum Ehrenoberst ernannt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung am 13. August <strong>1954</strong> wurde im Beisein des Notares Bremer aus Büren, abermals eine Satzungsänderung beschlossen.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Danach nannte sich der Verein nun wieder „Schützenverein Wünnenberg e.V.", der Name Heimatschutzverein wurde gestrichen, auch wurden nun wieder alle Offiziersdienstgrade benannt, somit waren nun alle Verbote und Verordnungen, bedingt durch die Kriegswirren, überstanden.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Da die Schützenhalle wiederum zu klein geworden war, wurde sie <strong>1955</strong> ein beachtliches Stück in die Wiese hinein verlängert. </span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Für die große Kreditaufnahme mussten sich die Vorstandsmitglieder selbstschuldnerisch verbürgen, während viele Schützen Hand- und Spanndienste leisteten. Das zeugt von einem großen Verantwortungsbewusstsein.<br />Von den Flüchtlingen, die bedingt durch den Krieg nach Wünnenberg kamen, sind viele Mitglieder in unserem Schützenverein geworden. Sie zeigten damit, dass sie hier in Wünnenberg eine neue Heimat gefunden haben.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Am 6. April <strong>1960</strong> starb der langjährige Oberst und Ehrenoberst Heinrich Hammerschmidt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1962</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> erhielt die Halle einen neuen Schank- und Küchenraum. Dadurch wurde die Halle wiederum um 1/3 größer, und das Aussehen zur Schützenstraße wurde dadurch erheblich verbessert, diese Bauarbeiten wurden mit viel Handarbeit bei dem Bodenaushub von dem damals amtierenden Vorstand geleistet.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">1966</span></strong><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';"> wurden durch einen großzügigen Ausbau des Kellergeschosses die notwendigen Toilettenräume erstellt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">In der Generalversammlung am 24.7.<strong>1966</strong> stellte sich Oberst Josef Schäfer aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl. Sein Nachfolger wurde Hermann Hillebrand. Josef Schäfer wurde nach 19 Jahren Vorstandsarbeit, 17 Jahre davon Oberst, einstimmig zum Ehrenoberst ernannt.</span></p> <p style="margin-bottom: 0.0001pt; text-align: justify;"><span style="font-size: 10pt; line-height: 115%; font-family: 'Arial','sans-serif';">Für das 275jährige Bestehen im Jahre <strong>1969</strong> wurden nun alle Vorbereitungen getroffen und die Halle zum Jubelfest herausgeputzt.</span></p> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div> <div id="swiffout">&nbsp;</div></div>